Tag 15 und Tag 16 Carcassonne

Spiel des Jahres 2001

Gepostet von Philippe am 6. August 2021
Tageskilometer : 136. 8 / Gesamtkilometer : 1'678.8 / reine Fahrzeit: 2h

Carcassonne, das Lieblingsspiel in meiner Kindheit, und jetzt steuern wir auf die gleichnamige Stadt zu. Ich wollte schon immer dahin, einfach weil mich diese Stadt aufgrund des Spiels fasziniert! Was es da genau hat, wusste ich nicht. Bis zum Tag 15 unserer Reise.

Schon bei der Anfahrt an den Camping de la Cité konnte man es nicht übersehen. Eine riesige Festung, schon fast eine Stadt tront auf einem Hügel. Die sogenannte 'Cité' von Carcassonne muss unbedingt von der 'City' unterschieden werden. Die City ist der moderne Teil der Stadt, diese ist jedoch nicht auf dem Hügel, sondern in der Ebene gelegen.

Bild von Philippe Wegmann

Bild von Philippe Wegmann

Als wir uns eingerichtet hatten und uns an Baguette mit Morbier gestärkt hatten, gingen wir mit Antoine noch kurz die Cité einmal erkunden bevor unsere deutschen Freunde aus Avignon hier eintreffen.
Am Abend gingen wir erneut in die Cité, um mit den eingetroffenen Deutschen und den eingetroffenen Freunden von Antoine zusammen in eine Bar zu gehen und ein bisschen Livemusik zu geniessen bevor der unausweichbare Abschied von Antoine bevorstand.

Bild von Anina Ruch

Am nächsten Tag, als sich die Hitze ein bisschen gelegt hatte, beschlossen Anina und ich eine kleine Velotour am Canal du Midi zu unternehmen. Leider hatten die Fahrradvermietungen um diese Tageszeit keine Fahrräder mehr zur Vermietung. So blieb uns nichts anderes übrig als den Kanal zu Fuss zu erkunden. Auch dies stellte sich als absolut lohnenswert heraus, obwohl wir mit dem Fahrrad definitiv mehr gesehen hätten. (Also, wenn du ein Fahrrad mieten willst in Carcassonne, merkt dir: Morgenstund hat Gold im Mund.)

Bild von Philippe Wegmann

Bild von Philippe Wegmann

Für den Abend hatten Philipp, Konstantin und Tristan eine super Idee, die Stadtmauer bei Nacht besichtigen zu gehen. Dies ist eine absolut lohnenswerte Unternehmung. Die Festung wirkt komplett anders bei Nacht und den wunderbaren Ausleuchtungen mit Scheinwerfern. Beim Rundgang wird man von einem Audioguide begleitet, der automatisch erkennt wo man sich befindet und entsprechende Informationen wiedergibt. Die Führung, es hat sich wirklich so angefühlt (!), ist sehr kurzweilig und informativ aufgebaut. Es war ein sehr authentisches Erlebnis, in dem noch eine kleine Überraschung verpackt ist, die man so heute nicht mehr kennt!

Bild von Philippe Wegmann

Bild von Philippe Wegmann

Die Cité wird von einer Doppelmauer, also einer doppelten Stadtmauer umgeben. In dieser Mauer kann man 52 Türme zählen. Die Stadt erscheint in der Geschichtsschreibung zum ersten Mal in der Zeit der Römer. Die Grundsteine der heutigen Festung, wurden jedoch erst im 13. Jahrhundert gelegt. Diese hat sich stetig weiterentwickelt, bis sie an Bedeutung verlor. In dieser Zeit verliessen die Reichen die Stadt und haben sich auf dem Gebiet der heutigen City niedergelassen; die Bastide.
In der Cité verblieben nur noch die Armen. Diese wurden in der Nacht da auch eingesperrt. Vermutlich um das 'Gesindel' in der Nacht fern von den Gassen der Reichen zu halten. Dies wurde oft auch als Gefängnis interpretiert bzw. wahrgenommen.

Doppelmauer: Bild von Philippe Wegmann

Bastide: Bild von Philippe Wegmann

Die Festung ist im Verlaufe der Geschichte zerfallen, da sie die Bedeutung als Grenzstadt verlor. In den 1850er Jahren hatte dann Eugène Viollet-le-Duc die Vision diese zu restaurieren. Dank ihm kann man heute noch eine Festung in diesem ursprünglichen Stile besichtigen.

Route vom 2. August 2021 gem. Google Timeline