Tag 1 - Göteborg (Philippe)
Nach einer etwas längeren Anreise mit Umwegen sind wir heute früh mit der Fähre in Göteborg eingelaufen. Hundemüde, aber voller Tatendrang stürtzten wir uns in die Stadt. Da es noch sehr früh war und nch fast nichts offen war, suchten wir unseren ersten Kaffee des Tages beim Hauptbahnhof. Nach dem etwas Zeit vergangen war und die ersten Cafés in der Stadt öffneten, wagten wir uns in den Stadtteil Haga. Hier gönnten wir uns Kaffee und Tee mit einer riesigen Kanelbulle (Zimtschnecke). Da dieses Stadtviertel anscheinend bekannt ist für die riesigen Zimtschnecken, werden diese auch Hagabullar gennannt.
Mit den ersten Kalorien des Tages wagten wir uns auf Entdeckungstour in der Stadt. Dabei besichtigten wir nach dem Quartier Haga die nahegelegene Skansen Kronan. Das ist eine alte Festungsanlage, von welcher heute einen super Ausblick über die Stadt genossen werden kann. Der heutige Tag jedoch war so durchzogen, dass mit Aussicht nicht viel war.
Bei unserem Kreuzzug durch die Stadt machten wir auch die Saluhallen (eine Markthalle), Nordstan (das grösste Einkaufszentrum der Stadt, welches aus 9 zusammenhängenden Gebäuden besteht) und das Kronhuset (das älteste Gebäude der Stadt, welches in der Schweiz als ehemaliges Zeughaus bezeichnet würde) unsicher.
Anschliessend wurden wir endlich erlöst und wir durften um 13 Uhr auf dem Campingplatz einchecken und den nicht wirklich vorhandenen Schlaf auf der Fähre etwas kompensieren. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir Spiele spielend auf dem Campingplatz.
Tag 2 - World of Volvo Göteborg (Philippe)
Am zweiten Tag in Göteborg stand natürlich die World of Volvo im Zentrum. Denn Volvo Cars wurde in Göteborg gegründet und der Hauptsitz ist nach wie vor hier.
Ein interessanter Fakt, den wir im Museum das erste Mal zu hören bekamen: Das erste Produkt, welches den Namen Volvo trug, ist ein Kugellager von SKF aus dem Jahre 1915. Die Personenwagensparte wurde dann erst im Jahre 1924 gegründet, wobei der erste Serienvolvo 1927 das Werk verliess.
Das Museum ist eher auf die Anfangsjahre des Automobilherstellers und die aktuelle Firmenphilosophie ausgelegt. Viele entscheidende Schritte in der Geschichte der Firma fehlen leider und werden nicht erläutert. Es hat mich ein wenig entäuscht, das die ganze Ausstellung eher wie ein Marketingstunt wirkt und kein Augenmerk auf die Modellhistorie und Einflüsse verschiedener Besitzer und Zusammenarbeiten mit anderen Marken gelegt wurde, was in den letzten 30 Jahren sehr prägend war für Volvo.
Nach dem Mueseumsbesuch trafen wir uns dann noch mit Hannes (dem Bruder von Tobi). Er ist mit dem Töff auf Reise durch Skandinavien und war zufälligerweise auch gerade in Göteborg. Zusammen liessen wir den Abend ausklingen.
Tag 3 (Philippe)
Heute gingen wir den Tag etwas ruhig an, da die Abenteuer der letzten Tage ihre Spuren hinterlassen haben. Wir sind ca. 1h nördlich von Göteborg auf einem Camping untergekommen und geniessen die Ruhe hier.
Tag 4 - Bastnäs (Philippe)
Das heutige Tagesziel war der Autofriedhof Bastnäs. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in Norwegen einen grossen Automangel und man führte Zollbeschränkungen ein um die heimische Produktion zu fördern. Die Brüder Thore und Rune Ivansson sahen ihre Chance und gründeten 1956 neben ihrem Elternhaus in Bastnäs einen Autoschrottplatz. Die Kunden von jenseits der Grenze waren zahlreich und das Geschäft lief in den ersten Jahren glänzend, was man nicht zuletzt an all den Fahrzeugen sieht, die gekauft und demontiert wurden. Zu Spitzenzeiten parkten fast 2.000 Autos auf dem Gelände rund um das alte Schulgebäude und auf den Feldern, die einst den Lebensunterhalt gesichert hatten. Die Vorschriften in Norwegen änderten sich und das Geschäft ging zurück. Thore fuhr einen Holztransporter, aber Rune blieb für den Rest seines Lebens auf dem Schrottplatz. Nach und nach wurden aus Kunden, die nach Teilen für ihr Nutzfahrzeug suchten, Enthusiasten, die auf Teile für ihren Oldtimer aus waren. In den letzten Jahrzehnten hat die Natur die rund 800 Oldtimer übernommen, die nach Aufräumarbeiten übrig waren.
Tag 5 - Tilas Stoll (Philippe)
Heute startete der touristische Teil unserer Reise mit einem spontanen Halt im Varmländs Vikingacenter. Hier lernten wir einiges über die Kultur der nordischen Völker zur Wikingerzeit. So benutzten diese neben Wolle, Seide und Hanf auch Brennesseln um Stoffe herzustellen. Auch über verschiedene Web und St(r)ickarten, wie beispielsweise dem Nadelbinden wurden wir unterrichtet. Es wurde auch gezeigt, wie die Menschen in der damaligen Zeit lebten und betont, dass die nordischen Völker nicht alle so gewalttätig waren, wie wir uns die Wikinger vorstellen. Deshalb werden die Menschen dieser Zeit auch als die nordischen Völker in der Wikingerzeit und nicht als Wikinger bezeichnet. Dabei ist nicht ganz klar, woher die Bezeichnung Wikinger kommt. Naheliegend ist jedoch, dass die Krieger und Plünderer als Wikinger bezeichnet wurden. Der Grossteil, der Menschen von damals aber gar nicht so lebten. Da wir die Kamera nicht ins Museum mitgenommen haben, müsst ihr für visuelle Eindrücke auf unser Polarsteps zurückgreifen.
Nach ausreichend Kaffee machten wir uns auf den Weg zu unserem eigentlichen Tagesziel: Tilas Stoll. Bei Tilas Stoll handelt es sich um eine ehemalige Erzmine, in der vorwiegend Eisenerz abgebaut wurde, welche vom Mittelalter bis 1906 betrieben wurde.
Genauer gesagt handelt es sich dabei um einen Stollen auf dem Gelände der Hogbergsfältet in Persberg. Tilas Stoll(en) ist ein Gang, der gerade in den Berg hineinführt.
Benannt wurde es nach dem adligen Berghauptmann Daniel Tilas. Dabei diente er einer Vereinfachung des Transports des Erzes aus den Minen.
Hier wanderten wir durch das heutige Naturreservat und suchten die Spuren des vergangenen Bergbaus. Würde man nicht genau hinsehen, könnte man es schon fast nicht wahrnehmen, dass hier vor 120 Jahren Bergbau betrieben wurde.
Tag 6 - Mora (Philippe)
Das heutige Tagesziel war die Stadt Mora, welche bekannt ist für die Dalarnapferde. Das sind die bunt angemalten und handgeschnitzten Holz-Pferde aus der Region Dalarna. In der Bildstrecke sieht man das weltgrösste Dalarnapferd an der Strandpromenade von Mora.
Als wir vor 10 Jahren (damals mit meinen Eltern) in Schweden waren, haben wir hier auch Halt gemacht und ich habe mir ein Schnitzmesser gekauft, welches mir als Brieföffner dient.
In Mora angekommen, erwartet uns ein (für schwedische Verhältnisse grosses) Verkehrschaos. Denn wie das Schicksal einmal mehr will, ist hier gerade der grösste Anlass des Sommers, der Vasalauf. Der Vasalauf ist traditionell ein 90km langer Langlaufwettbewerb, welcher logischerweise im Winter abgehalten wird. Es gibt jedoch auch eine Sommerausgabe, in welcher verschiedene Rad- und Laufrennen abgehalten werden. In der Laufwoche werden am ersten Wochenende die Radrennen und am zweiten Wochenende die Laufrennen abgehalten.
Wir haben das erste Wochenende erwischt, was den ganzen Verkehr mit den Veloträgern erklärte. Lächzend nach Koffein und einem Klo, ignorierten wir das Volksfest zuerst und suchten uns ein Kaffee. Beim Café Zorn wurden wir fündig. Das ist ein Mueseumscafé des Zornmuseums. Anders Zorn war ein schwedischer Maler, Radierer, Grafiker und Bildhauer.
Da die Zeit etwas drängte, sparten wir uns das Muesum und mischten uns etwas unter das Volk und schauten den Richtung Ziel fahrenden Radfahreren zu.
Unser Nachtlager fanden wir unweit von Mora Arsajön-See auf einem sehr schön eingerichteten Campingplatz.
Tag 7 - Hovebergsgrottan (Philippe)
Etwas ausgeruht vom ganzen Trubel am Vortag ging es nun weiter nordwärts entlang der E45. Durstig nach Kaffee, folgtem wir einem Schild zu einer Unesco-Welterbestätte, wo es auch Kaffe geben soll. Dabei haben wir den Weltkulturerbehof Bortom Aa, auch genannt Alter Hof von Fagelsjö, gefunden. Der Hof liegt in einem der ältesten Döfer der Gebietes, welches im 17. Jahrhundert von den Finnen kolonisiert wurde.
Das damalige Leben auf dem Hof ist sehr gut dokumentiert, da die Leute, die 1910 den Hof verliessen, nicht zügelten, sondern lediglich die Tür verschlossen und das ganze Hab und Gut zurückliessen. Auf dem Gelände hatten wir die Chance auch mal in einen sogenannten Loppis hineinzuschauen. Das sind Flohmärkte, oder eher Garagenverkäufe, wo die Schweden nicht mehr gebrauchte Gegenstände verkaufen. Diese sind entlang der Strassen immer wieder angeschrieben und es nahm uns doch schon etwas wunder, wie das genau aussieht. Viel anders als ein sehr kleines Brockenhaus muss man sich das aber nicht vorstellen.
Auch konnte man durch ein Moor bis an den See gehen, das brachte uns die benötigte frische Luft und Bewegung, bevor wir uns noch einen Kaffee gönnten und uns wieder ins Auto setzten.
Nun ging es darum, einen Schlafplatz zu finden. Aber wir wären ja nicht wir, wenn wir anstelle des erst besten Campings, einen suchen, der etwas Spezielles zu bieten hat. So sind wir beim Hovebergsgrottans Camping gelandet.
Dieser liegt direkt gegenüber der Hovebergsgrottan. Das sind Grotten, welche direkt gegenüber des Camping- oder eher Stellplatzes liegen. Der nette Betreiber des Stellplatzes und der Grotten händigte uns ein Informationsblatt zur Grotte aus. Da dieses so köstlich formuliert ist, möchte ich dieses hier zitieren.
Willkommen in
HOVEBERGGROTTE
die grösste kluftgrotta von Schweden
In jämtland, Gemeinde berg, am südlichen ende von storsjön liegt der Hoveberg Da ist auch die 81 m tiefe Hovebergshöhle im jahre 1897 entdeckt. heutzutage wird die Grotte
elektrisch erleuchtet. Zwar hatten schon früher einige personen die behaupteten die ersten entdecker zu sein, aber dem besitzer gemäss war ein schwedischamerikaner Jöns Väst
aus hoveberg der Erste. Mit einer laterne in der hand liess er sich in das dunkle unbekannte abwinden. Später haben viele die grotte untersucht, aber sie wussten dann ja alle,
dass da ein boden war. Danach wurde der eingang aufgeräumt. Treppen mit geländern gebaut und Petroleumlampen hier und da aufgehängt.
Laut der sage wohnte früher da ein berggeist, der Hovebergsmann, aber als die menschen begannen die grotte zu organizieren, zog er nach einem unbekanntenort weg. Er war wahrscheinlich
ziemlich gross, denn ohne treppen stieg er hinaus und hinein.
Wenn man eine treppe passiert hat, kommt man zu einer art verhof wohar man in der höhe bäume und den blauen himmel sehen kann. VOn dem kamm da oben wurde der erste besucher hinuntergelassen.
Durch eine keilförmige öffnung geht noch eine treppe geht noch eine treppe nach unten. Die tiefe soll ein sanfter abfall von etwa 12 m sein. Der gang wird jetst breiter und ebener und endet nach
einem ansteigen von einigen metern in eine grosse erweiterung. Es ist imponierend zu sehen wie das mächtige gewölbe sich auf einer höhe von 20-30 m schliesst. In der mitte von der höhle sieht man,
wie das tageslicht durch ein kleiner loch im dach bricht.
Ganz hinten in der grotte ist eine schmale öffsung, wo höhlenforscher noch 10 m weitergedrungen sind um sich von da aus 20 m hinunterzulassen. Unten führt der gang weiter und erreicht bald eine breite
von bis zu 30 m. Laut angabe der höhlen-forscher ist die länge det hoveberghöhle jetzt 170 m.
Da wir nur brauchbare Handybilder haben, müsst ihr dafür auf das Polarsteps zurückgreifen.