Tag 29 - Kyrkö Mosse (Philippe)
So wie die Reise in Schweden angefangen hat, so soll sie nun auch enden. Heute steht wieder ein Besuch auf einem Autofriedhof an.
Dieses mal ist seine Geschichte jedoch etwas anders. Das Torfmoor, in welchem der Autofriedhof liegt, wurde 1935 von Åke gekauft. Hier
verdiente der ehemalige Knecht sein Geld mit der Herstellung von Torfmull. Nach dem zweiten Weltkrieg verbreitete sich das Auto
schnell in Schweden. Es gab jedoch keine Gesetze zur Entsorgung ebendieser. Åke sah das als seine Chance und sammelte die an
den Strassenrändern abgestellten Fahrzeuge und schlachtete diese aus um Ersatzteile zu verkaufen. Bis 1974 kaufte er noch Autos
an, nachher beschränkte er sich auf den Verkauf aus seinem Ersatzteillager bis ins Jahr 1992. In der Gemeinde wurden zahlreiche Debatten
geführt, wie mit dem verlassenen Autofriedhof umgegangen werden soll. Schliesslich wurde entschieden, dass der Friedhof als Touristenattraktion behalten wird
und das Waldstück nicht aufgeräumt und in den ursprünglichen Zustand gebracht werden soll.
Wir mussten feststellen, dass dieser Autofriedhof bei weitem nicht so eindrücklich ist, wie der bei Båstnäs. Der Friedhof
ist mit 150 Autos viel kleiner und die Autos sind auch schon zerfallener. Eindrückliche Bilder haben wir natürlich trotzdem gemacht.
Tag 30 - Malmö (Philippe)
Nach dem wir gestern Abend bereits auf dem Capmingplatz von Malmö (mit direktem Blick auf die Öresundbrücke) angekommen sind, machten wir
uns heute auf Entdeckungstour in der Stadt. Als erstes ging es direkt in die Saluhall (Essens(markt)halle) um uns zu stärken. Diese war einiges
attraktiver als jene in Göteborg. Wir konnten uns verschiedene Gerichte von unterschiedlichen Ständen aussuchen und dann trotzdem miteinander Essen.
So habe ich das schon Florenz angetroffen und mich in das Konzept verliebt.
Anschliessend ging es auf einen Streifzug quer durch die Stadt. Beim Bearbeiten der Fotos musste ich feststellen, dass es wohl die
fotogenste Stadt unserer Reise war. Der historisch (aber modern genutzte Stadtkern) geht fliessend über in sehr moderne Bauten, was
viele interessante Stimmungen ergibt. Mitten in der Stadt befindet sich die historische Befestigung Malmöhus, welche heute als Museum
dient. Direkt dahinter verbirgt sich ein grosszügiger Park, welcher auch einen botanischen Garten mit Café beherbergt. Diese Chance
liessen wir uns nicht nehmen und machten wieder einmal gemütlich Fika.
Anschliessend ging es noch in den Hafen, um die modernen Nutzungen zu besichtigen und ein gutes Foto vom Turning Torso zu machen, dem wohl markantesten Turm von Malmö. Im Hafenviertel gibt es sehr viele neue Bauten. ähnlich der Hafencity in Hamburg. Es wirkt alles sehr durchdacht und die Lebensqualität stelle ich mir hier hoch vor.
Tag 31 - Kopenhagen (Philippe)
Heute heisst es "Tschüss Schweden" und "Hallo Dänemark". Eine kurze Fahrt über die 15 km lange Öresundbrücke reicht, und man ist bereits in der nächsten Metropole: Kopenhagen. In Kopenhagen angekommen, stürzten wir uns direkt mit der Metro in das Getümmel der Stadt. Als erstes mussten dänische Hotdogs probiert werden. Beim Organic Sausage Man bestellten wir uns Vegane Hotdogs it allen Toppings und füllten unsere Energietanks auf. Zuerst ging es zum Rosenborg Schloss und anschliessen zum alten Kastell. Beide werden heute noch militärisch genutzt und bewacht. Somit finden sich überall Wachen, welche man bei glücklichen Timing auch bei einer Wachablösung beobachten könnte. Bei unserem straffen Programm verpassten wir diese natürlich genau um eine halbe Stunde.
Nach dem Kastell ging es weiter zu der kleinen Meerjungfrau, dem wohl kleinsten Wahrzeichen der Welt. Erschlagen von den Reisecars und Massen an Touristen ergriffen wir die Flucht und schlugen den Weg Richtung Street-Food-Markt ein. Dafür mussten wir die Fähre, oder wie sie Kopenhagen heissen Hafenbusse, nehmen. Hier angekommen, konnten wir uns einmal mehr an verschiedenen Foodständen unser bevorgezogenes Essen auswählen und zusammen bei zentralen Biergarten essen. Als wir uns hier ausgetobt haben, ging es mit dem Hafenbus weiter Richtung Nordhavn.
Als Teil meines Studiums hatten wir Nordhavn intensiv behandelt – heute konnte ich mir den aktuellen Projektstand vor Ort anschauen.
Nordhavn ist ein ehemaliges Hafengebiet im Wandel: Industrie-, Hafen- und Containeranlagen werden durch Wohnquartiere, Büros und
öffentliche Räume ersetzt. Viele Teile sind schon fertig, andere noch im Bau. Es ist spannend zu sehen, wie Planungen, Architektur
und Infrastruktur sich gegenseitig formen. Es wirkt wie eine Europaallee XXL.
In einem Restaurant in der Innenstadt liessen wir den Tag und auch die Ferien genüsslich ausklingen. Denn langsam aber sicher geht
es wieder Richtung nachhause.
Tag 32 - Lübeck (Philippe)
Nach Kopenhagen geht es nun zu unserer letzten Station. Lübeck, die „Königin der Hanse“, beeindruckt noch heute mit ihrer
mittelalterlichen Altstadt, die zum UNESCO-Welterbe gehört. Als bedeutendste Hansestadt des Nordens war Lübeck im Mittelalter
ein Zentrum des Handels und des Austauschs – Reichtum und Macht spiegeln sich bis heute im Holstentor und den prächtigen
Backsteinbauten wider. Neben dieser historischen Rolle ist Lübeck aber auch für eine süsse Spezialität weltbekannt: das Marzipan.
Laut einer lokalen Legende wurde Marzipan in Lübeck erfunden, als nach einer Hungersnot nur noch Mandeln und Zucker erhältlich waren.
Statt aus Getreide solle man dann aus Mandeln und Zucker eine Art Brot hergestellt haben.
Heute gilt Lübecker Marzipan als eine der besten Varianten weltweit und ist untrennbar mit der Stadt verbunden.
Neben dem obligatorischen Stadtrundgang mussten wir natürlich auch Lübecker Marzipan probieren. Dafür begaben wir uns zu einem
Standort von Niederegger, dem bekanntesten Marzipanproduzenten der Stadt. Hier gibt es ein kleines Marzipanmuseum. Nach dem
Museumsbesuch verköstigten wir noch Marzipanspezialitäten im hauseigenen Café, bevor wir natürlich auch noch etwas Marzipan für
zuhause kauften.
Bei einem Weinkontor genossen wir unser erstes Glas Wein in diesen Ferien. Zu dem Wein haben wir Käsespätzle gegessen.
Naja, Käsespätzle wird in Norddeutschland etwas freier interpretiert. Aber es war genau das, was wir beide gebraucht haben.
Tag 33 und 34 - Fahrt nachhause (Philippe)
Nun blieb uns lediglich noch das letzte Abenteuer deutsche Autobahn. Innerhalb von 2 Tagen fuhren wir mehr oder weniger gemütlich nachhause,
wo wir nun wieder die Annehmlichkeiten unserer Wohnung geniessen und die letzte Woche unserer Ferien zuhause verbringen werden. Das
Dachzelt und auch unsere Kleider wurden immer feuchter (da das Wetter nicht wirklich die Gelegenheit gab, etwas zu trocknen),
deshalb haben wir entschieden, dass wir die letzte Woche noch Zuhause verbringen und von hier aus Sachen unternehmen,
wo uns sonst die Zeit fehlt.
An alle, die bis hierhin gelesen haben: Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt. Wir freuen uns immer über Rückmeldungen
oder auch neugierige Fragen, zu Dingen die wir eher aussen vor gelassen haben.